Farbe: farblos, mehrfarbig, grün, violett, braun, rot, rosa, gelb, schwarz, blau
Strichfarbe: weiß
Mohshärte: 7- 7 ½
Spaltbarkeit: keine
Kristalle: wohlgeformt, länglich, stäbchenförmig, nadelig-spitz, mit drei- oder neunseitigem Querschnitt, Endflächen sind meist in abgerundeter Dreiecks- Form (trigonale Pyramide), die Seitenflächen sind nach außen gestülpt mit sehr gut sichtbaren, der Länge nach verlaufenden, Streifen.
Häufiges Vorkommen – Turmaline mit langen prismatischen Kristallen deren Spitzen dreiflächig sind und eine glatte oder auch ungleichmäßige Fläche am Ende aufweisen.
Seltenes kristallines Erscheinungsbild, sind die in allen Richtungen gleich lang ausgebildeten, tafelige Kristalle oder auch Zwillingskristalle.
Turmalin- Aggregate (Verwachsungen mit anderen Mineralien): hier können die Kristalle derb, körnig, stengelig, büschelig-bündelig, zapfenförmig, ungeordnet oder radialstrahlig sein. Häufige und sehr beliebte Verwachsungen: Turmalin mit Quarz-, Feldspat- oder Glimmerkristallen
Transparenz: durchsichtig – undurchsichtig.
Der Turmalin ist schon seit der Antike bekannt und wurde erstmals im 1700 Jahrhundert von Sri Lanka nach Europa gebracht. Sein Name kommt vom singhalesischen Wort „turamali“ oder „toramolli“ und bedeutet, „etwas kleines aus der Erde“ bzw. „kleiner Stein mit mehreren Farben“. Durch das farbenreiche Auftreten des Turmalins wurde er oftmals mit ähnlichen Edelsteinen wie den Smaragd, Rubin oder Spinel verwechselt bzw. diesen Steinen zugeordnet. Sein Erscheinungsbild ist außergewöhnlich vielseitig, sodass er mehrere Synonyme besitzt und durch die unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen sowie Fundorte, in bestimmte Arten bzw. Gruppen klassifiziert wird. Die Farbverteilung ist beim Turmalin am auffälligsten, denn neben einfarbige (monochrome) Kristalle, oft in schwarz, braun, grün, rot, blau und violett treten auch mehrfarbige (polychrome) Varietäten auf. Bei den mehrfarbigen Kristallen differenziert man drei unterschiedliche Typen:
- epizonare Polychromie (horizontal) – Kristalle mit fließenden bzw. stark abgrenzenden Farbgebungen („Regenbogen- Turmalin“).
- Konzentrisch- zonare Polychromie (vertikal) – Sind jene Kristalle, dessen Farbgebungen stark an die Wachstumsringe eines Baumes erinnern. Meist nur durch einen Querschnitt des Kristalls zu erkennen („Wassermelonen- Turmalin“)
- pyramidal- prismatischen Polychromie – eng aneinanderliegende mehrfarbige Dreiecke, welche auch nur beim Querschnitt gut sichtbar werden.
Allgemein ist der Turmalin wegen seiner elektrischen Anziehungskraft als sogenannter Aschenzieher oder Aschentrekker bekannt. Erwärmt oder reibt man ihn, so wird dieser elektrisch aufgeladen (pyroelektrischer Effekt). Dieser Effekt wurde damals bei den Holländern zum Pfeifenreinigern genutzt. Namen wie Bergflachs, Ichroit, Kalbait, Tormalli, Trip oder Zeuxit haben sich über die Jahre nicht durchsetzen können. Der Turmalin gehört zu den Borsilikaten aus der Klasse der Ring- Silikate. (Vgl. Schumann 2008, Gienger 2004).
Die Turmalin- Klassifizierungen:
-
- Achroit – selten, farblos, sehr klar
- Apyrit – violette Varietät, Fundort in Sibirien, Synonyme sind Sibirit oder Siberit
- Buergerit – braun, Natrium- Aluminium- Eisen-Turmalin, Fundort in Mexiko
- Chromdravit – grün, Natrium- Magnesium- Chrom- Turmalin, Fundort in Russland
- Dravit – braun, gelbbraun, Natrium- Magnesium- Aluminium- Turmalin, Fundort in Slowenien
- Elbait – mehrere Farben, nach der Insel Elba benannt, Lithium- Natrium- Aluminium- Turmalin, auch Paraiba- Turmalin genannt
- Feruvit – schwarz, Calcium- Eisen- Aluminium- Turmalin, Fundort in Neuseeland
- Foitit – dunkelblau, indigoblau, Eisen- Aluminium- Turmalin, Fundort in den USA
- Indigolith – blaue Varietät
- Liddicoatit – mehrere Farben, Lithium- Calcium- Aluminium- Turmalin, Fundort in Madagaskar
- Olenit – rosa, blassrosa, Natrium- Eisen- Turmalin, Fundort in Brasilien, USA und auf Elba
-
- Schörl – schwarz, Natrium- Eisen- Aluminium- Turmalin, im Erzabbau wurde er als “nicht- brauchbares Erz” beschrieben, Fundort in Brasilien, Madagaskar oder Afghanistan
- Tsilaisit – dunkelgelb, Natrium- Mangan- Aluminium- Turmalin, Fundort in Madagaskar, auch als Mangan- Turmalin bekannt
- Uvit – braun, Calcium- Magnesium- Aluminium- Turmalin, Fundort in Sri Lanka
- Verdelith – grün, Synonyme sind Taltalit, Vanadiumturmalin, Afrika- Smaragd, Brasil- Chrysolith, Brasil- Smaragd, Brasilianischer- Peridot, Sibirischer- Smaragd
(Vgl. Schumann 2008, Gienger 2004).
Entstehung:
Primär bildet sich der Turmalin in sauren, magmatischen bzw. borhaltigen Gestein.
Er entsteht unter anderem durch heiße Gase des Magmas die sich mit Silizium- haltigen Stoffen anreichern und anschließend auskristallisieren. Das Mineral kann auch durch gasförmige oder flüssige, salzhaltige Lösungen, die in enge Spalten bzw. Gänge hineingedrückt werden und dort bei schrittweisen Abfallen der Temperaturen, entstehen. Die Bildung dieses Minerals wird aber auch durch hohe Temperaturen, wie heiße gasförmige oder magmatische Schmelzen im Gestein, ausgelöst.
Durch diese vielfältigen Entstehungsweisen kann man den Turmalin weltweit in unterschiedlichen Formen, Farben und chemischen Zusammensetzungen finden. Die ältesten und bekanntesten Fundstätten liegen in Sri Lanka, Brasilien, Asien und Südafrika. (Vgl. Schumann 2008, Gienger 2004)
Zugeschriebene Heilwirkung:
Der Turmalin ist nicht nur durch seine mannigfaltige Erscheinungsform bekannt, sondern auch durch die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in der Steinheilkunde beliebt. Angesichts seines überaus großen Gehalts an Mineralstoffen und seiner besonderen elektronischen Eigenschaften, wird er als kraftvoller, motivierender und vitalisierender Heilstein bezeichnet. Er soll demnach Geist und Körper in Eintracht bringen und den Verstand schärfen. Der Turmalin lehrt einem, Geschehnisse bzw. Entwicklungen zu verstehen, diese zu reflektieren und in weiterer Folge lenken zu können.
Sollte der Energiefluss im Körper blockiert sein, kann dieser Stein Abhilfe verschaffen. Weist der Körper Symptome einer Mangelerscheinung oder eines Erschöpfungszustandes auf, so kann auch hier der Stein eingesetzt werden.
Große Wirksamkeit zeigte der Turmalin zudem bei Problemen mit Narbenbildungen bzw. Bindegewebsstörungen.
Durch die große Anzahl an Turmalinarten und deren unterschiedlichen Zusammensetzungen von Mineralstoffen kann man hier viele andere besondere Eigenschaften nachlesen. (Vgl. Schumann 2008, Gienger 2004).
Einige Beispiele:
Uvit und Dravit:
Diese zwei Turmalinarten beinhalten große Anteile des Elements Magnesium. Daher wirken sie entkrampfend und beruhigend. Körperlich helfen sie beim Regenerieren von Hautzellen oder Zellen der inneren Organe. Auf der geistigen Ebene fördern sie den Zusammenhalt innerhalb der Familie oder Freunde und helfen dabei Probleme aus dem Weg zu schaffen.(Vgl. Schumann 2008, Gienger 2004).
Elbait und LIddicoatit:
Durch das Lithium welches in beiden Mineralien enthalten ist, wird die kognitive Fähigkeit bzw. das Erinnerungsvermögen gestärkt und die Fantasie angeregt. Sollte man an sich zweifeln, sind diese zwei Steine nützlich, um wieder das Vertrauen in sich selbst und seinen eigenen Fähigkeiten finden zu können. Wird einem das Leben schwer gemacht, so helfen sie, Hindernisse zu überwinden bzw. Probleme zu lösen. Somatisch, stärken sie das Nerven- bzw. Immunsystem und sollen Hormonschwankungen ausgleichen. (Vgl. Schumann 2008, Gienger 2004).
Rubellit:
Der Turmalin Rubellit, soll die Motivation, Anpassungsfähigkeit, Attraktivität und Sympathie steigern. Mit diesem Stein wird man nie von seinem Weg abgebracht und gibt genug Energie weiter, um seine Ziele verfolgen zu können. Er bringt Schwung in das Leben und fördert zudem die Libido. Der Rubellit hilft auch mit anderen Menschen besser in Kontakt treten zu können. Am Körper angewendet, soll er demnach die Blutreinigung aktivieren, die Durchblutung fördern und die Funktion der Geschlechtsorgane anregen. (Vgl. Schumann 2008, Gienger 2004).
Indigolith:
Der Indigolith soll den Ehrgeiz, die Loyalität, die Toleranz, die Moral und die Verantwortung anstreben. Bei Gefühlsblockaden oder Trauer ist er der perfekte Begleiter und hilft diese aufzuarbeiten bzw. auszudrücken. Trägt man den Stein am Körper, so kann er den Wasserhaushalt regulieren und die Ausscheidungsorgane stärken. Außerdem soll er bei Verbrennungen und Wunden den Heilungsprozess unterstützen. (Vgl. Schumann 2008, Gienger 2004).
Verdelith:
Dieser Stein belebt und stärkt die geistige aber auch die körperlicher Ebene. Er bringt Dynamik und Freude ins Leben und hilft beim Orientieren und Realisieren neuer Ziele. Wendet man ihn am Körper an, so stärkt er die Entgiftungsorgane und hilft bei Verstopfungen bzw. bei Durchfall. (Vgl. Schumann 2008, Gienger 2004).
Elbait/Paraiba- Turmalin:
Fällt es einem schwer Entscheidungen zu treffen und fühlt man sich zwischen mehreren Möglichkeiten hin- und hergerissen, soll der Elbait oder Paraiba- Turmalin Erkenntnis und bzw. Einsicht bringen und dabei entstandenes Chaos, ein für alle Mal beiseitigen. Oft wird dieser Stein zu meditativen Zwecken herangezogen und soll dabei den Weg der absoluten, uneingeschränkten Liebe ebnen. Physisch eingesetzt, ist dieser Stein bei der Hormonproduktion hilfreich und soll zudem den Arbeitsprozess der Leber, des Nervensystem und dem des Gehirns stärken.
(Vgl. Schumann 2008, Gienger 2004).
Schörl:
Der Schörl findet seine Anwendung hauptsächlich in der Narbenentstörung und zur Reduktion von Energie- Überschüssen. Ist das Leben meist von Stress sowie körperlichen und geistigen Belastungen geprägt, soll dieser Turmalin, durch das Umleiten des Energieflusses, beim Entspannen und beim Schmerzen- Lindern helfen. (Vgl. Schumann 2008, Gienger 2004).
Anwendung:
- durch unmittelbares Auflegen bzw. Tragen am Körper
- auf jene Bereiche auflegen, die Probleme bereiten
- Bei Energie- Störungen den Stein direkt auf die Meridiane legen (in Flußrichtung)
(Vgl. Schumann 2008, Gienger 2004).
Quellenverzeichnis:
Schumann,W. (2008). Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten der Welt – 1900 Einzelstücke.14., erweiterte und aktualisierte Auflage. S. 126 – 128. BLV Buchverlag: München.Gienger, M. (2004). Lexikon der Heilsteine. Von Achat bis Zoisit. 6. Auflage. S. 416 – 427. NEUE ERDE Verlag: Saarbrücken.